Unter dem Titel „Tomorrow Never Knows“ öffnet die Galerie Köppe Contemporary mit dem Künstler Jim Avignon und der Künstlerin Julia Benz erstmals seit März 2020 am 26. September wieder ihre Pforten zu einer Vernissage. Mit dem Titel „Tomorrow Never Knows“ (Man weiß nie, was morgen ist) nehmen die Künstler Bezug auf einen Song der Beatles von 1966 vom Album Revolver.
Jim Avignon, Maler und Zeichner, Illustrator, Trickfilmer, Konzeptkünstler, Aktions- und Street Art Künstler, Songwriter, Musiker, Performer und Veranstalter von Happenings, begann seine Karriere in den frühen 1990er Jahren in New York und Berlin.
Jim Avignon, It‘s Complicated, Mischtechnik auf Papier, 2020
Inzwischen ist Jim Avignon als „Chronist des urbanen Lebens“, wie er einmal bezeichnet wurde, nicht nur durch seine unverwechselbare Bildsprache, sondern auch durch seine Aktionen im öffentlichen Raum international bekannt. Die großformatigen Bilder, die der Künstler für seine Ausstellungen realisiert, entstehen zumeist mit Acrylfarbe auf Papier oder Karton. Die Farbgebung erinnert an die Popkultur, zumal die Bildgestaltung oft von den signalhaften Primärfarben Rot, Gelb und Blau bestimmt ist. Inhaltlich arbeitet Jim Avignon konstant mit Mitteln der figurativen Kunst, dabei „mischt er unbekümmert Stilistiken der Werbung, der Plakatkunst, des Comics, des Graffiti und der klassischen Malerei“.
Seine Themen, die zumeist zwischen Tragik und Komik changieren, realisiert Jim Avignon mit Mitteln der Groteske, der Satire und der Karikatur. Der Betrachter seiner Bilder erlebt ein furioses Panoptikum von Figuren aus allen gesellschaftlichen Milieus. Ein hauptsächlicher Schauplatz seiner Motive ist die Großstadt, mit Interieurs, in denen sich Menschen versammeln, wie zum Beispiel Clubs, Bars, Tanzlokale, Restaurants oder das heimische Domizil. Jim Avignons Bilder thematisieren das Lebensgefühl unserer Zeit und mit ihm „die Extreme und die Widersprüche einer multinationalen Gesellschaft“. In den Bildern des Künstlers liegt alles nah beieinander: Lebensgier und Narzissmus, Liebe, Lust und Vergänglichkeit und „die Verhältnisse und Konflikte, die die Welt erschütterten“.
Julia Benz, Nostalgia, Acryl, Tintenaerosol auf Leinwand, 160 x 120 cm, 2020
Julia Benz sagte in einem Interview: „Leinwände, Papierarbeiten, Wandmalereien, Rauminstallationen und großformatige Arbeiten sowohl auf Leinwand als auch auf Wänden und Hausfassaden, sind meine Leidenschaft.“ Zusammen mit Jim Avignon und ebenfalls Bezug nehmend auf den Titel „Tomorrow Never Knows“ präsentiert die Künstlerin aktuelle Werke. Unter anderem arbeitet sie mit Acrylfarbe, Tusche oder Spraydose. In ihrer Malerei lösen sich konkrete Formen in Abstraktion auf und umgekehrt. „Mein Ziel ist es, den Betrachter mit abstrakten Andeutungen zu eigenen Assoziationen anzuregen. Dabei spielen Farben für mich eine wichtige Rolle. Farben sind für mich ein Spiegel von Emotionen (…)“, sagt Julia Benz.
Neben Einzel- und Gruppenausstellungen hat Julia Benz in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut an Projekten und Workshops unter anderem in Sudan, Uganda, Thailand, Finnland und Brasilien mitgewirkt und große Wandmalereien im privaten und öffentlichen Raum, wie beispielsweise in der deutschen Zentrale von PayPal in Berlin oder an der Außenwand der Kanadischen Botschaft in Khartum (Sudan) realisiert. In diesem Jahr schuf die Künstlerin ein vierzehn Meter langes Wandbild auf Acrylglas für das Café der c/o Galerie, Berlin.
Text: André Lindhorst
Zur Organisation der Vernissage: Die Vernissage findet unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Maßnahmen statt. Genauere Infos finden Sie rechtzeitig auf deren Website.
Vernissage: Samstag, 26. September 2020, 15:00 – 22:00 Uhr
Ausstellungsdaten: Dienstag, 29. September – Samstag, 21. November 2020
©2023 Julia Benz