Studiobenz

News from the Studio: Nicht wie gewohnt
Mai 2015

Das ist jetzt vielleicht nach Jammern auf hohem Niveau, oder nach etwas, dass es als Künstler doch eigentlich gar nicht geben kann, denn man hat ja eigentlich ein total laues Leben und steht sowieso erst um vier Uhr Nachmittags auf, um den Tag dann ganz gemütlich mit Alkohol zu beginnen und dann vielleicht Abends nach ein wenig Rumhängen in Ruhe mit dem Malen anzufangen.

Das klingt für manche vielleicht etwas überspitzt, aber ihr glaubt gar nicht, wie oft ich mir schon solche oder ähnliche Kommentare von Leuten die keine Ahnung haben anhören durfte. Doch in diesem kurzen Beitrag soll es nun nicht darum gehen, wie schlimm die Welt ist. Es soll darum gehen, wie schön es sein kann, wenn man aus seinem Alltagsstrudel heraustritt und sich ohne eine große räumliche Veränderung für kurze Zeit doch etwas zur Ruhe zu bringen und die gewohnte Umgebung mal etwas anders wahrnehmen kann, sodass diese auch wieder ein bisschen aufregender wird.

Ich habe in den vergangenen Monaten sehr viel gemalt, das Ergebnis davon ist akute Kreativlosigkeit und eine sehr schmerzhafte Rücken- und Nackenverspannung, von der ich nur schwer loskomme und die mich um einiges in meinem Arbeiten beeinträchtigt. Mein Fehler, denn ich habe eine besch****** Haltung beim Arbeiten.

Das Ergebnis: Pause und bewegen und zwar nicht so wie gewohnt, sondern so wie ungewohnt. Also ab ins Schwimmbad jeden Morgen und den besten Besuch aus der Ferne einladen und mit dem Besuch, der dann bespaßt werden möchte, ein wenig Urlaub machen.
Denn wenn man Besuch hat, dann ist das die beste Gelegenheit, um sich seine gewohnte Umgebung wieder etwas aufregender zu gestalten. D.h. entweder seinen Gast zu beobachten, wie er alles, was draußen so passiert wahrnimmt und ihn mitzunehmen an lieb gewonnene Orte und sich noch einmal ganz frisch mit dem Besuch zusammen drauf einlassen.
Das gibt einen neuen Blick und hilft nicht nur gegen Standardwege langweilig finden, sondern auch gegen keine Ideen mehr haben und sich total leer fühlen.

Es geht schneller, als gedacht und schon ist man entspannt und die Arbeit vergessen und das, was man noch alles vor hat sowieso. Ich kann es nur empfehlen.

©2023 Julia Benz

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