DIE RUHE NACH DEM STURM

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Die Ruhe nach dem Sturm kommt nicht mal langsam, sondern stürzt hinunter und legt sich dabei leise wie ein Tuch aus Seide über alles, was vorher aufregend, wild und nicht zu bändigen schien. Ich bin in den letzten Monaten gerannt und habe alles gegeben, meine Kreativität, meine Kraft und vor allem die Leidenschaft. Die Leidenschaft, mit der ich das tue, was ich nicht lassen kann. Leiden und Schaffen. Malen. Gefühle und Emotionen durch den Arm mit den Fingern über den Pinsel ausstreichen. Und das, was dabei rauskommt sehen. Und zerstören. Und ordnen.

Und dann kommt der Moment, an dem sich stehen bleiben wie fallen anfühlt. Und dann steht man da, realisiert dass man nur gerannt ist und der Körper müde. Und was jetzt? Wie geht das mit dem Weiterlaufen nochmal und wer ist eigentlich diese Ruhe? Bin ich vor ihr weggelaufen, oder sie vor mir?

Während dem kreativen Prozess kommt immer der Moment des Innehaltens. Man hat das Gefühl nicht weiter zu kommen und dann steht sie wieder vor einem. Natürlich habe ich mich nach ihr gesehnt und mir vorgestellt, wie schön es doch wäre gemeinsam Zeit zu verbringen.

Liebe Ruhe, ich möchte deine Freundin sein, denn es ist nicht nur Malerei, es ist auch ziemlich viel das Leben.

(Photo by Bastian Brandner)