Die Antwort

1 Urwald im Studio Januar web

Ich bekomme ab und zu Nachrichten von Menschen, die überlegen freie Kunst zu studieren oder kurz vor der Entscheidung stehen sich zu einhundert Prozent auf ihre künstlerische Arbeit zu konzentrieren. Sie fragen mich um Rat: „Kann man denn von seiner Kunst leben?“ oder „Ist es nicht vielleicht sinnvoller, erst etwas Richtiges zu lernen?“. Am liebsten hätte ich gerne DIE Antwort. Habe ich aber nicht.

Gerade vor ein paar Tagen beantwortete ich eine Nachricht zu diesem Thema, woraufhin ich mich an einen kurzen Text erinnerte, den ich vor genau vier Jahren geschrieben habe. Es ist weniger ein Text, vielmehr eines dieser kurzen Kopf-Denk-Bestandsaufnahmen-Notizen, nennt es wie ihr wollt. Ich mach das manchmal.

Damals bin ich frisch in Berlin gestrandet, die erste Ausstellung in einer richtigen Galerie in Köln stand bevor und ich hatte, nun ja, da wohl einen dieser Momente. Ich sag mal so, alles kann, nichts muss, aber gut. Immer. Irgendwann.

„Wenn du Maler sein willst und dich dazu entscheidest, es nicht nur einfach zu tun, sondern es auch zu leben, dann bist du plötzlich nicht mehr einfach nur Maler. Es sind dann nicht mehr nur noch Entscheidungen gefragt betreffend was denn das nächste Subjekt deiner Arbeit werden soll, oder wie du deine bildnerische Gestaltung weiterentwickeln könntest. Du musst plötzlich entscheiden WER du denn als Maler sein möchtest und wo du dich positionieren willst. Du wirst zum Manager und das bringt dir keiner bei. Der Preis: Du musst lernen stark zu sein und zu bleiben. Auszuhalten.“

Nichts Neues, oder?! Nach vier Jahren kann ich sagen, dass sich daran wirklich nichts geändert hat. Ich lerne jeden Tag dazu. Manchmal nervts. Gut so.